Denken Sie daran, wie interessant und aufregend der Kauf eines Neufahrzeuges sein kann: Farbe, Innenausstattung und auch Sonderfunktionen oder Individualisierungen sind sowohl beim Fahrerlebnis interessant, als auch beim Aussuchen. Warum also sollten Sie wertvolle Stunden für den Autokauf aufbringen, die Immobilie aber „von der Stange kaufen“. Dies ist übrigens nicht unbedingt eine Frage des Preises: Auch in Deutschland gibt es Käufer, die einen Kaufpreis für eine Immobilie zahlen, mit dem sich sehr gut ein individueller Wohntraum verwirklichen lassen würde – sie aber eine schon fertiggestellte Wohnung oder ein Luxus-Appartement beziehen und dabei nur noch einen kleinen Teil der Gesamtausstattung wählen können.
Einer der wenigen Fälle von echten eigenen vier Wänden
Wenn Sie das Haus nur für sich und nach Ihren Wünschen bauen lassen, dann entgehen Sie auch der Kostenfalle der zweiten Miete, die im System der angeblich so attraktiven „Luxuswohnungen“ in Hochhäusern oder in nicht ordentlich getrennten Reihenhäusern eingebaut ist: Sie zahlen eine – oftmals überteuert arbeitende – Hausverwaltung und eine Nebenkostenabrechnung, bei denen es Ihnen die Sprache verschlagen kann. Leider haben die Nebenkosten oftmals zu wenig mit fairen Kosten zu tun, sondern nutzen einen bestehenden Vertrag und die fehlende Sachkenntnis der Voreigentümer aus. Wenn Sie ein Haus bauen, dann können Sie auf alle Details – wie eine eigene Heizung und einen Wasserboiler – achten und können wirklich autark leben.
Die Suche nach einer Bestandsimmobilie, die wirklich passt, ist nervenaufreibend. Neben dem Finden der Immobilie gilt es sich mit den bisherigen Eigentümern zu einigen. Das kostet Zeit und Nerven! Wenn das Haus bereits bewohnt wird, dann können sich die Verhandlungen mit dem Vorbesitzer sehr lange hinziehen. Vielleicht verstellt die bereits vorhandene Einrichtung bei einer Besichtigung auch den Blick für die „pure“ Immobilie und deren Anmutung.
Baustil, Aufteilung , Quadratmeter und Raumformen – ganz nach Wunsch
Die eigenen vier Wände bieten jede Menge Gestaltungsraum und können ein Rahmen für die individuelle Selbstverwirklichung werden. Denken Sie an alle Aspekte des Bauens, die Sie beeinflussen können: Beginnend beim Baustil (eher modern oder traditionell mit viel Holz) über die Aufteilung in die einzelnen Stockwerke oder Zimmer. Wie viele Quadratmeter sollen welchem Bereich des Wohnens und Lebens gewidmet werden? Denken Sie alleine an die unterschiedlichen Raumformen und Möglichkeiten der Gestaltung des Wohnzimmers und der Küche: Soll eher eine offene, große Küche gebaut werden, die in das Wohnzimmer übergeht? Oder möchten Sie ein ausladendes Wohnzimmer haben welches lichtdurchflutet ist und den Blick nur auf den Garten freigibt? Wie viel Platz möchten Sie für sich und die weiteren Familienmitglieder reservieren? Diese und viele weitere Fragen können Sie sich stellen und diese mit dem zu beauftragenden Bauunternehmen beantworten.
Zwischen „Haus kaufen“ und „Haus bauen“ liegen minimale Preisunterschiede
Denken Sie an die inneren Werte und die Preisbestandteile, die den Gesamtpreis einer Immobilie ausmachen: Der Wert des Grundstückes ist ein wesentlicher Preisbestandteil und unabhängig davon, ob Sie ein neues Haus bauen lassen oder ein bestehendes erwerben. Auch die für das Bauen geleistete Arbeitszeit ist bei beiden Varianten ebenso gleich wie die Preise der Baustoffe. Damit gibt es keinen so hohen prozentualen Unterschied zwischen der Maßanfertigung für Sie und einer Bestandsimmobilie – wie Sie ihn vielleicht aus anderen Wirtschaftsbereichen kennen (Maßanzug gegenüber Konfektionsware). Haupteinflußfaktoren für den Gesamtpreis bleiben die Lage sowie die Quadratmeterzahl sowohl des Grundstückes als auch des Bauwerkes selbst.
Allerdings gibt es beim „Haus bauen“ in Neubaugebieten einen kleinen Nachteil was das Einkaufen und die Infrastruktur angeht: Oftmals entwickelt sich das Umfeld mit Läden und Einzelhandelsgeschäften erst einige Wochen bzw. Monate nach der Fertigstellung der unterschiedlichen Häuser. Zudem sollten Sie beim Entwurf des Hauses und auch beim Bauen auf die sogenannten Baulasten achten: Dabei handelt es sich um Verpflichtungen, die mit dem Grundstück gegenüber der Öffentlichkeit verbunden sind. Dies können beispielsweise Zufahrtsrechte zu anderen Grundstücken oder ähnliches sein. Diese Baulasten klärt der Architekt und nimmt die entsprechenden Änderungen an der Hausplanung vor!
Um eine hohe Qualität beim Hausbau zu bekommen, sollten Sie zumindest einen Architekten beauftragen und dessen Leistung durch einen weiteren Qualitätsprofi ergänzen: Ein Baugutachter nimmt die einzelnen Bauabschnitte bzw. deren Ausführungsqualität ab, was insbesondere bei einer Zahlung nach Baufortschritt für ein reibungsloseres Bauen sorgt.
Beim Bauen greifen verschiedene Gewerke oder Bauabschnitte wie ein Zahnrad in das nächste ineinander: Dieser aufwändige Prozess kann dann leider auch einmal etwas länger dauern, als ursprünglich geplant.
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