Nach vielen Niederschlägen in den letzten Wochen droht diesen Sommer wieder eine Schneckenplage. Die schleimigen Schädlinge sind der Feind jedes Gärtners, denn sie fressen sich mit großem Appetit durch den Garten und hinterlassen nackte Pflanzenstängel, ausgehöhlte Früchte und leuchtende Schleimspuren. Am liebsten haben sie Salat, Jungpflanzen verschiedener Gemüsearten, Erdbeeren aber auch Blumen wie Lilien, Dahlien oder Lupinen. Schnecken riechen ihre Nahrung von Weitem und können in einer Nacht Entfernungen von bis zu 25 Metern zurücklegen.
Welche Schnecken fressen im Garten?
Gehäuseschnecken wie die Bänderschnecke, die in unseren heimischen Gärten oft zu finden ist, machen kaum Schaden. Wenn Pflanzen bis auf den Stiel ab- oder angefressen sind, waren meistens Nacktschnecken am Werk. Am häufigsten findet man heutzutage die Spanische Wegschnecke. Sie wurde ursprünglich aus Südeuropa eingeschleppt, ist rotbraun gefärbt und ziemlich groß. Sie sondert besonders viel Schleim ab und ist bitterer als andere Arten, weshalb sie von natürlichen Feinden wie Igeln, Maulwürfen oder Vögeln nicht so gern gefressen wird und sich ungestört ausbreiten kann. Schnecken bestehen zum größten Teil aus Wasser und kommen daher nur an feuchten Tagen oder nachts aus ihren Verstecken. Sonst verkriechen sie sich in dichten Pflanzen, unter Steinen oder Blättern und in Erdspalten. Ihre Eier legen sie meist geschützt vor Austrocknung im Boden ab.
Effektive Maßnahmen zur Bekämpfung
Jeder Gärtner möchte gern seine Pflänzchen schützen und hat dazu einige Möglichkeiten. Das im Handel erhältliche Schneckenkorn ist zwar effektiv, aber eher nicht zu empfehlen, da das Gift auch für andere nützliche Tiere tödlich ist. Hat man Haustiere oder kleine Kinder, verzichtet man besser auf Chemie. Will man seinen eigens mühsam angelegten Garten dauerhaft schneckenfrei halten, sollte man ihn entsprechend so einrichten, dass Schnecken keine Chance haben. Alle möglichen Verstecke sollten eliminiert werden, Unkraut entfernt, Beete regelmäßig geharkt und der Boden im Herbst umgegraben werden, um die Schneckeneier freizulegen. Um das Eindringen der Schnecken von vornherein zu verhindern, kann man um den ganzen Garten oder einzelne Beete herum einen Schneckenzaun oder einen Schutzstreifen aus Sägespänen errichten, welchen die Schnecken nicht überqueren können. Ideal wäre das Halten von Laufenten, denn für diese sind Nacktschnecken eine Delikatesse. Aber auch bestimmte Pflanzenarten halten Schnecken fern und können daher als Barrieren auf die Beete gepflanzt werden, zum Beispiel Kräuter wie Lavendel, Salbei oder Thymian. Das Absammeln der Schnecken vor allem nachts oder nach einem Regenschauer kann effektiv sein, wenn es regelmäßig gemacht wird. Die gesammelten Schnecken sollten dann aber getötet und entsorgt werden, was nicht jedem leicht fällt. Die oftmals empfohlenen und teuren Fadenwürmer bekämpfen die Spanische Wegschnecke jedoch nicht, da sie nicht – wie die Würmer – im Boden lebt.
Verschiedene Hausmittel
Etwas weniger aufwendig und mehr oder weniger erfolgreich, sind verschiedene Hausmittelchen. Eines davon ist die Bierfalle – ein mit Bier gefüllter und im Garten eingegrabener Becher. Schnecken werden angelockt und ertrinken in der Falle.
Kaffeesatz und Sägespäne mögen Schnecken überhaupt nicht, beides sollte man großzügig um die zu schützenden Pflanzen herum streuen. Kaffee ist zudem noch ein gutes Düngemittel. Auch Salz wird oft angewendet, schadet aber meist auch den Pflanzen und Schnecken lösen sich darin qualvoll auf. Für Freunde der Homöopathie gibt es nun sogar Globuli gegen Schnecken. Helix tosta heisst das Mittel, welches mit Wasser vermengt auf die Salatblätter gespritzt werden soll, um diese vor dem Abnagen zu schützen. Alle diese Mittel halten jedoch nur bis zum nächsten Regenschauer. Jungpflänzchen kann man dagegen gut mit Salathauben schützen. Und noch ein Tipp – gießen sollte man nach Möglichkeit früh statt abends, um den Schnecken nachts das Vorwärtskommen nicht zu erleichtern.
Wir wünschen allen Gartenfreunden eine reiche Ernte!
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